Berichte |
16.09.24 - Handkäs-Vortrag |
13.10.2024 - 18:08 |
"Handkäs typisch hessisch": Ein Abend voller Genuss und Wissen bei den Nauheimer Landfrauen
Mitte September trafen sich die Nauheimer Landfrauen mit ihren Gästen im Vereins Domizil Café Stelzer zu einem besonderen Abend unter dem Motto:" Handkäs typisch hessisch".
Die Referentin des Abends, Frau Ute Mroczek von der Landesvereinigung für Milch und Milcherzeugnisse e.V., hielt einen informativen Vortrag über die Herstellung und die kulturelle Bedeutung des Handkäs.
Frau Mroczek berichtete, dass der kleine runde Sauermilchkäse aus Hessen seit 2010 EU-weit als geschützte geografische Angabe (g.g.A.) anerkannt ist. Sie erläuterte die traditionelle Herstellungsweise und betonte, dass sich rund um den Handkäs eine eigene Esskultur entwickelt hat.
Ein besonderes Highlight war die Vorstellung von "Handkäs mit Musik", einer bekannten hessischen Variante, bei der der Handkäs in einer Marinade aus Zwiebeln, Essig und Öl (eventuell noch mit Kümmel) eingelegt wird. Diese Spezialität wird typischerweise mit Bauernbrot und Butter serviert und gerne in Begleitung mit hessischem Apfelwein getrunken.
Die Fachfrau sprach auch die ernährungsphysiologische Bedeutung des Sauermilch-Produktes an, an diesem Abend ein Heimspiel.
Sie erzählte zudem die Geschichte des Handkäs, der übrigens in Groß- Gerau erfunden wurde und erklärte, wie der Handkäs zu seinem Namen kam.
Der Handkäs hat eine lange Tradition in Hessen. Die früheste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1813, als eine Händlerin namens Kaul aus Groß- Gerau den Handkäs auf dem Markt in Mainz verkaufte. Zu erfahren war auch, dass ursprünglich der Käse von Hand geformt wurde und für seine Namensgebung ausschlaggebend war.
Im Jahr 1893 erfand der Groß-Gerauer Gastwirt und Unternehmer Peter Traiser II. eine Handkäs- Formmaschine, die die Produktion erheblich erleichterte.
Heute erfolgt die Herstellung in wenigen kleineren und mittelgroßen, handwerklich arbeitenden Käsereinen in und um Hüttenberg und in Groß- Gerau, hier zu nennen die Traditionskäserei Hermann Horst!
Im Cafe Stelzer, am Spezialitäten- Abend, wurde zum "Schnabulieren" kein "Handkäs mit Musik" serviert, sondern leckere Rezepte unter Verwendung von Handkäs vorgestellt, wie zum Beispiel "Handkäs-Tatar" und "Handkäs-Creme für Eilige", um nur einige zu nennen.
Die wertvollen Inhaltsstoffe des Goldstücks, wie er bei den Landfrauen liebevoll genannt wird, aufgezählt vor allem aber, dass er fettarm, eiweißreich und rundum gesund! sei!
Während der Verkostung erfreute die kompetente Referentin die Handkäs- Fans mit einer kleinen "Ode an den Handkäs", geschrieben von Dieter Niklas aus Nauheim.
Am Ende des genüsslichen Vortrag bekamen die Besucherinnen die ausprobierten Rezepte an die Hand, die bestimmt ihre Liebhaber finden werden.
Für den Abend voller Genuss und Wissen bedankte sich der Vorstand bei Frau Mroczek mit einem schönen Blumenarrangement.
Man war sich einig, dass die Veranstaltung ein voller Erfolg war.
Denn den Teilnehmerinnen wurde nicht nur Einblicke in die Herstellung und Kultur des Handkäs geboten, sondern auch die Möglichkeit gegeben, diese hessische Spezialität in geselliger Runde zu genießen!
Anne Dammel / 05.10.2024 |
Presse-Team |
gedruckt am 26.12.2024 - 15:43 |
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